28.06.2019
Oberflächenwasserkonzepte fürs Wochenendgebiet

Schwanstetten – Der Marktgemeinderat lehnte das vorgestellte Oberflächenwasserkonzept mit 10:6 Stimmen im Marktgemeinderat ab. Die Freien Wähler, die CSU und die Grünen stimmten dagegen, die SPD und der Bürgermeister dafür.

Im Jahr 2011 packte Bürgermeister Robert Pfann ein heißes Eisen an. Das Wochenendgebiet sollte in ein reines Wohngebiet umgewandelt werden. Auf die Bürger sollten keine Kosten für Straßenausbau, Straßenbeleuchtung und Kanalanschluss zukommen. Kleinkläranlagen waren zulässig. Die Freien Wähler haben großen Respekt und bedanken sich für den mutigen Schritt von Bürgermeister Robert Pfann aus der jahrzehntelangen Grauzone herauszukommen. Im August 2012 wurde die Änderung in ein reines Wohngebiet beschlossen. Bereits 1986 gab es erste Hinweise des Landratsamtes, dass es im Wochenendgebiet viele Überschreitungen gibt. Leonhard Kohl, Alfred Herzig und Dietmar Koltzenburg, die drei Bürgermeister vor Pfann seit 86,  brachten das Thema nicht auf die Tagesordnung des Marktgemeinderates.

Die Freien Wähler bedanken sich auch beim Ingenieurbüro Wolfrum für das klar, verständlich und mit viel Geduld vorgetragene Oberflächenwasserentwässerungskonzept. Wir konnten keine Ungereimtheiten feststellen und halten das Konzept für zustimmungsfähig.

Was war aber unser Ziel? Das Wochenendgebiet sollte auf eine rechtlich ordnungsgemäße Basis gestellt werden, heraus aus der Grauzone.

„Trotz rechtzeitiger“ geführter Abstimmungsgespräche forderte das Wasserwirtschaftsamt ein Oberflächenwasserkonzept. „Wer hätte der Änderung des Bebauungsplanes im August 2012 zugestimmt, wenn er die Dimension des Themas Oberflächenwasser und die siebenstellige Summe gekannt hätte?“ fragt Fraktionssprecher Peter Weidner und schiebt die Antwort gleich hinterher: „Die Änderung wäre nicht mehrheitsfähig gewesen.“

Die Fraktion der Freien Wähler stimmt dem Oberflächenentwässerungskonzept nicht zu, weil sie der Meinung ist, dass man die rechtliche Basis auch anders erreichen kann und so die Funktionslosigkeit des Bebauungsplans beenden wird.

Das Wochenendgebiet soll als Wochenendgebiet bestehen bleiben. Für die bestehende

Bebauung soll es Bestandschutz ohne Sanktionen geben. Der Bebauungsplan Nr. 3 wird für zukünftige Bauwerber angepasst. Dabei wird der Baugröße eine entscheidende Rolle zukommen, damit der Charakter des Gebietes nicht verfälscht wird. Aus heutiger Sicht sind 70 – 78 m² vorstellbar. Damit wird auch den Schwander Bürgern eine Sorge im Einzugsbereich Hembach genommen. Durch die zusätzliche Einleitung des Oberflächenwassers, beispielweise bei langem Starkregen, über das Rückhaltebecken in den Werkkanal, würde sich die Hochwassersituation am Hembach verschärfen. Das ist mit der Ablehnung des Oberflächenwasserkonzeptes ebenfalls vom Tisch.

Die Seerosenteiche liegen den Freien Wählern sehr am Herzen. Der verschüttete Graben und die Drainage von Norden herkommend, sollte nach dem Wolfrum-Konzept in Stand gesetzt werden. Was könnte die Teiche sonst noch gefährden? Es könnten unsachgemäße Brunnen sein, die das Grundwasser beeinflussen. Die Anzahl der Brunnen im Wochenendgebiet sollte erfasst werden.

In den letzten sieben bis acht Jahren gab es eine ganze Reihe von Spekulationen und Neiddiskussionen. Das ist jetzt vorbei. Die jetzigen und zukünftigen Bewohner könnten ohne finanzielle Sorgen den Charakter des Wochenendgebietes genießen.

Für die Freien Wähler gez. Peter Weidner